... das werden meine Dosis regelmäßig gefragt. Die Frage ist nicht einfach
mit nur einem Satz zu beantworten. Die Dosis müssen dann meist weiter ausholen.
Ich bekomme kein Trockenfutter als Hauptfutter! An dieser Stelle gibt es dann
meist die Anmerkung des Gegenübers, warum, das ist doch gut! Das wird auch
immer in der Werbung gesagt...
In den letzten Jahren gab es ein Paradigmenwechsel in der Ernährung von
Katzen.
Jahrzehntelang galt die Annahme, dass Trockenfutter für Katzen das Beste
sei. Dies ist leider von Grund auf falsch. Wieso? Katzen sind Carnivoren, also
Fleischfresser. Schaut man sich die Zusammensetzung von Trockenfuttersorten an,
so fällt auf, dass in der Regel bei Trockenfutter die Hauptbestandteile kein
Fleisch sondern pflanzliche Bestandteile sind, die Katzen nicht verwerten
können. Noch schlimmer, Trockenfutter macht Katzen krank. Warum? Trockenfutter
entzieht der Katze viel Wasser, da es während des Verdauungsprozess aufquillt
und Wasser bindet. Da Katzen ursprünglich aus Wüstenregionen stammen, sind sie
nicht darauf angelegt, Wasser aufzunehmen. Durch die ständige Trockenfuttergabe
wird dem Katzenkörper so Wasser entzogen. Die Katze ist nicht in der Lage,
dieses verloren Wasser eigenständig wieder aufzunehmen.
Aufgrund des chronischen Wassermangels kann die Katze an Niereninsuffizienz
(CNI) erkranken. Des Weiteren gilt Trockenfutter auch als Auslöser für Diabetes
und Allergien.
Die Annahme, Trockenfutter reinige die Zähne, ist ebenso falsch. Ganz im
Gegenteil, Trockenfutter führt dazu, dass die Zähne verkleben. Zu vergleichen
ist dies, wenn der Mensch Butterkekse ist. Die Butterkeksreste kleben an den
Zähnen und der Mensch muss nachhelfen, damit er die Ablagerungen wieder loswird.
Katzen können sich nicht helfen. Die Folgen sind dann Zahn- und
Zahnfleischerkrankungen.
Problematisch ist, dass Tierärzte heute noch immer wieder zu Trockenfutter
raten. Wieso? Artgerechte Tierernährung, ob Hund oder Katze, Kaninchen oder
Meerschweinchen, wird im Studium der kommenden Tierärzte nur minimalst
behandelt. Zudem sponsern große Futtermittelkonzerne diese Vorlesungen. So ist
es nicht verwunderlich, dass Tierärzte auf Trockenfutterprodukte verweisen, da
sie in der Regel einen Vertrag mit diesen Konzernen abgeschlossen haben.
Zu guter Letzt sollte angemerkt werden, dass Trockenfutter um einiges
billiger als Nassfutter ist und somit den Geldbeutel vermeintlich schont.
Dennoch möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass ich auch Trockenfutter
bekomme. Jetzt wundert ihr euch bestimmt. Ich bekomme dies nur sehr selten als Abwechslung
beim Clickertraining oder in meinem Fummelbrett. Meine Dosis achten darauf,
dass das TroFu einen sehr hohen Fleischanteil, kein Zucker und einen sehr
geringen pflanzlichen Bestandteil hat. Wir verwenden in der Regel Feringa und
Real Nature Wilderness.
Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was ich denn dann stattdessen fresse. Ganz
einfach - hochwertiges Nassfutter!
Aber was macht hochwertiges Nassfutter aus?
- hoher Fleischanteil/viel
Feuchtigkeit (>53%)
- kein Getreide, Soja oder andere
pflanzliche Inhaltsstoffe/Ballaststoffe (falls dennoch enthalten, nicht
mehr als 5% und genaue Aufschlüsselung)
- Aufschlüsselung von Fleisch und
Fleischnebenerzeugnissen/tierische Nebenerzeugnisse (wie setzt sich der
Fleischanteil genau zusammen?)
- gutes Katzenfutter kommt ohne
chemische Konservierungs- und Farbstoffe aus (zu erkennen durch die
E-Nummern)
- ausgewogenes
Kalzium-Phosphor-Verhältnis, 1,1-1,3:1
Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Punkte, auf die ein geübtes
Auge achten sollte. Diese möchte ich aber an dieser Stelle erst mal auslassen.
Generell lässt sich sagen, dass die Fütterungsempfehlungen auf der
Verpackung einen Aufschluss darüber geben, ob es sich um gutes oder weniger
gutes Futter handelt. Je geringer die Fütterungsempfehlung, desto besser das
Futter.
Auf das Alter, die Rasse oder die Lebensweise abgestimmtes Futter ist nicht
notwendig.
Katzenfutterhersteller, die man aus der Werbung kennt, halten sich jedoch
nicht an diese Richtwerte - ganz im Gegenteil. Häufig findet man in diesen
Sorten einen sehr geringen Fleischanteil bestehend aus tierischen
Nebenerzeugnissen, Zucker und Getreide. Diese Kombination macht, wie auch schon
das Trockenfutter, Katzen dauerhaft krank.
Zwar scheint das hochwertige Katzenfutter auf den ersten Blick sehr teuer,
jedoch wird davon aufgrund der benötigten Futtermenge wesentlich weniger pro
Tag benötigt.
Um Mangelerscheinungen zu vermeiden ist notwendig, Katzenfutter von
verschiedenen Herstellern abwechselnd zu füttern.
Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was ich in den Napf bekomme.
Meine Speisekarte ist sehr umfangreich:
Pro Tag fresse ich ca. 250gr. Mal mehr, mal weniger. Das hängt davon ab,
welche Jahreszeit wir haben und wie aktiv ich gerade bin. Da ich ja eine
Testudo felis catus (Katzenschildkröte) bin, halte ich im Winter Winterstarre
und bin hauptsächlich im Sommer aktiv.
Tiffy und das Katerchen sind nun ein 3/4 Jahr alt. Sie bekommen noch
"all you can eat" bis sie ca. ein Jahr alt sind. Als Kitte darf man
so viel fressen, wie man will, da man noch im Wachstum ist. Die benötigte
Futtermenge pendelt sich dann langsam ein.
Darüber hinaus bekommen wir drei, wie ihr als regelmäßige Blogleser wisst,
auch Rohfutter - mit anderen Worten, frisches Fleisch. Damit es keine Mangelerscheinung
gibt, werden bei uns 20% der wöchentlichen Futterration durch rohes Fleisch
(Hähnchenschenkel, Puten -und Hühnerhälse, Rind- und Geflügelfleisch,
Geflügelinnereien wie Mägen und Herzen, Frostfutter wie Eintagsküken und
Mäuse).
Möchte man mehr rohes Fleisch füttern, ist es zwingend darauf zu achten,
dass alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind. Dafür gibt es verschiedene
Methoden: B.A.R.F., Prey, Frankenprey,... Da dieses Thema sehr komplex ist,
kann es an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden.
Auf rohes Schweinefleisch, auch das Fleisch von Wildschweinen, sollte zwingend verzichtet werden. Grund hierfür ist der Aujeszky-Virus, der in Schweinefleisch enthalten sein kann und zum Tode führt.
Die regelmäßige Gabe von frischem Fleisch dient auch zur Zahnpflege und
reduziert Zahnbeläge und Zahnstein.
Ich bin immer ganz närrisch, wenn es Frischfleisch für mich gibt.
Wie ihr seht, ist das Thema "Futter" sehr komplex und gerade für Einsteiger
nicht gerade leicht zu durchblicken. Bis vor wenigen Jahren war die Qualität
von Katzenfutter eher nebensächlich. Wie eingangs erwähnt, ändert sich jedoch
hier gerade die Haltung sehr stark in Richtung artgerechte Ernährung.
So, jetzt hat das Lotta-Tier aber genug für heute geschrieben. Mein Platz
an der warmen Heizung will genossen werden :)
Es grüßte das Lotta-Tier
P.s. Demnächst wird es um das Thema "Nahrungsergänzungsmittel", also Leckerchen, Katzenmilch, ... gehen.